Hochkonjunktur auf dem Immobilienmarkt

on

Durch Inflation und Strafzinsen kommt es zu einem Boom auf dem Immobilienmarkt. Ein Ende der Hochkonjunktur ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Preise könnten in Zukunft weiter steigen. Ist es immer noch lohnenswert, ein Eigenheim zu kaufen?

 

Großer Schaden durch Hochkonjunktur?

Die in letzter Zeit stark gestiegene Inflation und der anhaltende Trend, den Kunden Strafzinsen auf Bankeinlagen zu berechnen, lassen immer mehr Bundesbürger um ihre Ersparnisse fürchten. Das Schadenspotenzial des Kaufkraftverlustes ist enorm. Schließlich horten die deutschen Haushalte fast drei Billionen Euro in mittlerweile unrentablen Anlagen wie Sichteinlagen, Festgeldern und Bundeswertpapieren. Vor diesem Hintergrund erscheint der Erwerb von Immobilieneigentum für viele Anleger eine attraktive Alternative zu sein. Demnach haben im Zeitraum von April bis Juni 2021 fast 25 Prozent der Kunden des Hauses eine Wohnimmobilie nicht zur Eigennutzung, sondern als Kapitalanlage erworben. Damit hat sich der Anteil der Kapitalanleger deutlich erhöht. Im Vorjahresquartal lag die Quote noch bei 17 Prozent.

Zinsen bleiben niedrig

Es kann angenommen werden, dass sich der Trend fortsetzt und viele Anleger ihre freien Mittel in Zukunft verstärkt für den Erwerb von Immobilien einsetzen werden, um Negativzinsen zu vermeiden. Zusätzlich werden die Konditionen für die Kreditvergabe voraussichtlich günstig bleiben. Derzeit liegen die Hypothekenzinsen für ein Immobiliendarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung im Durchschnitt bei 0,9 Prozent. Dies ist nicht mehr ganz so günstig wie noch vor einem Jahr, aber im historischen Vergleich befinden wir uns definitiv in einer Hochkonjunktur. Vor zehn Jahren mussten Hypothekarkreditgeber noch fast vier Prozent Zinsen für ein gleichartiges Darlehen zahlen, und jetzt dürften sie noch eine ganze Weile attraktiv bleiben. Ein wesentliches Argument dafür liefern die Zentralbanken. Kürzlich hat die Europäische Zentralbank unmissverständlich erklärt, dass sie an ihrer äußerst lockeren Geldpolitik festhalten wird. Selbst wenn die Inflationsrate für einige Zeit über das Zielniveau hinausschießen sollte, werde es keine Zinserhöhung geben, erklärte die EZB.

Ein Geheimtipp ist das Umland von Großstädten

Investoren sind natürlich daran interessiert, einen möglichst hohen Anteil des Kaufpreises über Kredite zu finanzieren, da sie die Finanzierungskosten steuerlich geltend machen können. Ein zu hoher Einsatz von Fremdmitteln birgt aber auch gewisse Gefahren. Steigt nämlich der Preis der Immobilie und/oder die Mieteinnahmen daraus nicht im kalkulierten Umfang, kann das Finanzierungsvorhaben schnell in Frage gestellt werden. Von einer prekären Situation ist der Wohnimmobilienmarkt in Deutschland in Bezug auf das eingesetzte Fremdkapital jedoch noch weit entfernt. Wegen des anhaltenden Niedrigzinsumfelds und der wachsenden Nachfrage nach Wohnraum ist davon auszugehen, dass die Immobilienpreise weiter steigen oder zumindest stabil bleiben werden. Anleger sollten vor allem das Umland der Großstädte im Auge behalten. Hier sind die Chance-Risiko-Profile von Immobilien in der Regel noch attraktiver als in den Metropolregionen, wo die Preise zum Teil schon sehr stark gestiegen sind.

(FE)

Ein Kommentar auch kommentieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert