Büroleerstand: Frankfurt führt die Liste an

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Frankfurt hat derzeit die höchste Büroleerstandsquote unter den sieben wichtigsten deutschen Großstädten. Am Immobilienstandort Frankfurt stehen immer mehr Büros leer. Das liegt unter anderem an den Banken, die in der Mainmetropole besonders stark vertreten sind. Weitere Gründe werden im Folgenden von der publity AG erläutert. Die publity AG ist ein seit 1999 am Markt etablierter Finanzinvestor für Gewerbeimmobilien.

Büroleerstand: Frankfurt führt die Liste an
Büroleerstand: Frankfurt führt die Liste an

Büroleerstandsquote von Frankfurt liegt bei 7,7 Prozent

Der Anteil der unvermieteten Flächen stieg von 6,1 auf 7,7 Prozent im Jahr 2021. Während der Corona-Krise hätten vor allem Banken große Flächen zur Untervermietung angeboten, außerdem seien 192.000 Quadratmeter neue Büros fertiggestellt worden. Das seien zwar 14 Prozent weniger als im Jahr 2020, aber auch 41 Prozent mehr als im Durchschnitt der zurückliegenden fünf Jahre. „Am geringsten ist die Rate in Berlin mit 3,1%. Auch in München, Hamburg, Düsseldorf, Köln und Stuttgart sind weniger Büros unvermietet als in Frankfurt,“ erklärt Frank Schneider, CEO der publity AG.  In Frankfurt kommen derzeit eine Reihe großer Büro-Projekte auf den Markt, die in einer Zeit geplant wurden, als niemand mit der Pandemie gerechnet hat.

Wunsch nach hochwertigen Büros oder Home Office

Die Mieter sind an besonders hochwertigen Büros interessiert, um den Mitarbeitern in Zeiten von Homeoffice attraktive Arbeitsplätze zu bieten. Aktuell erfüllen jedoch nur wenige Objekte die erhöhten Nachhaltigkeitsanforderungen, so dass einige Kunden ihre bestehenden Verträge trotz Umzugswunsch vorerst verlängert haben. Etliche Banken, darunter die DekaBank und die Helaba, haben signalisiert, dass sie auch nach der Pandemie an der verstärkten Home-Office-Nutzung festhalten werden. Die Deutsche Bank AG will Büros in Eschborn und Sossenheim aufgeben. Begründet wird dies mit dem Wunsch der Mitarbeiter nach langfristig mobilen Arbeitsmodellen und der Notwendigkeit einer effizienteren Flächennutzung.

Kein Grund zur Sorge?

In einer am Freitag veröffentlichten Studie kommt das Maklerunternehmen Savills zu ähnlichen Schlussfolgerungen wie , auch wenn sich die Zahlen leicht unterscheiden. „Durch selektiven Flächenabbau“ sei die Leerstandsquote in Frankfurt deutlich auf 7,5 % gestiegen, hieß es. Prinzipiell würde der Finanzbereich „neue Arbeitswelten implementieren und dann den daraus resultierenden Flächenüberschuss abbauen“. Doch die Experten sind sich einig, die aktuelle Zahl sei nicht dramatisch: „Büroleerstände zwischen 5 und 10 % sind ein gutes Marktgleichgewicht, bei dem sowohl Vermieter als auch Mieter Verhandlungsspielraum haben.“ Generell zeigte der Markt nach dem Corona-Schock deutliche Zeichen der Erholung. Durch fünf große Abschlüsse im letzten Quartal des vergangenen Jahres stieg die neu vermietete Fläche auf 468.000 Quadratfuß. Dies waren 39 Prozent mehr als im von Corona betroffenen Jahr 2020, aber auch 16 Prozent weniger als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

(FE)

 

 

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