Wohnungsdefizit und weniger Baugenehmigungen

Bauen und nochmal bauen, ist die einzige Antwort auf den Wohnungsdefizit in den Städten. Dennoch stellten die Behörden immer weniger Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2019.

Wohnungsdefizit
Wohnungsdefizit

Der Wohnungsdefizit in Zahlen

Wobei in vielen deutschen Städten ein Wohnungsdefizit auffällt, sind es weniger ausgestellte Baugenehmigungen im ersten Halbjahr. 

Laut dem statistischen Bundesamt, wurde im ersten Halbjahr 2019 der Neubau oder Umbau von 164.600 Wohnungen erlaubt. Das ist ein Rückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2018.

Rund um 3,1 Prozent oder fast 4500 Genehmigungen fielen die Werte zum Vorjahr und verstärkten den Wohnungsdefizit. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden nämlich nur knapp 142.400 Wohnungen genehmigt. Währenddessen der Wert bei den Einfamilienhäusern fast unverändert blieb (-0,1 Prozent), wurde die Zahl der von den Behörden ausgestellten Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser (-4,7 Prozent) und Mehrfamilienhäuser (-3,2 Prozent) merklich kleiner.

„Die sinkende Zahl der Baugenehmigungen bei Mehrfamilienhäusern und Zweifamilienhäuser ist erschrecken. Das Erfordernis ist hier am stärksten“, kommentierte der Vorsitzende der Publity AG, Thomas Olek. Die hohen Grundstückkosten verhindern Bau bezahlbarer Wohnungen in den meisten Orten.

„Die Situation auf dem Grundstücksmarkt, der den Grundstein für die Baugenehmigung bildet, sieht besorgniserregend aus“, sagte der Immobilen Experte und Vorsitzender der Publity AG Thomas Olek.

Wie viel muss neu gebaut werden?

Jährlich müssten 350.000 bis 400.000 neue Wohnungen gebaut werden, damit der riesige Bedarf an Wohngebäuden in Deutschland gedeckt wird. Jedoch wurde im letzten Jahr von den Behörden nur ca. 302.800 Baugenehmigungen für Neubauten in reinen Wohngebäuden erteilt. Wenn man die Nichtwohnkomplexe dazu zählt, sind es fast 347.

Im vergangenen Jahr wurde eine neue Rekordzahl für gebaute Wohnungen aufgestellt – 285.900. Dieser Rekord wurde 16 Jahre lang nicht angerührt. In der Politik wird das Ziel verfolgt, bis 2021 rund 1,5 Millionen Wohnungen zu errichten. Umgerechnet wären das 375.000 pro Jahr. Aus der Sicht von Experten, wird es schwer, wenn überhaupt möglich, so viele Wohnungen zu bauen.

Auch die Handwerker kommen bei so vielen Aufträgen kaum hinterher. Zurzeit sind noch knapp 600.000 Wohnobjekte in Konstruktion, und es werden immer mehr.

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